Lebensjahrbeschreibung
Die eigene Entwicklung mit 61 zu lenken, ist so einfach oder auch so herausfordernd, wie sich gesund ernähren. Beide Male geht es darum, an sich selbst gewisse Änderungen vorzunehmen, um voranzukommen. Mit einer selbst gewählten Neuerung, beispielsweise ein gesundes Gemüse zu konsumieren, erweitern wir unsere Ernährung. Wir stellen dadurch auf unserem Weg eine kleine Weiche, um am Ende der im eigentlichen Sinn größere Mensch zu werden, der wir sein können. Dasselbe geschieht, wenn wir uns ein biografisches Motiv auswählen, um es in unserem Alltag persönlich zu beachten.
Wenn du 61 wirst oder schon geworden bist, gibt der Biografie-Tipp dir den Rat, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Genauer: Die Augen sehen lassen, was sie selbst sehen wollen. Dabei werden wir feststellen, dass sie mit 61 größere Zusammenhänge erfassen, wenn wir sie lassen. Wir nutzen dabei nicht mehr den engen Blickwinkel, mit dem wir bisher die Dinge betrachtet haben. Es den Augen überlassen, was sie sehen möchten, bedeutet demzufolge, sein kleines Ego zurückzunehmen, um einem größeren Platz zu machen. Den Ego-Knopf beim Sehen zu sehr gedrückt gehalten, verschließt uns nämlich den weiträumigeren Blick auf die Welt. Darum braucht es neue Augen, um das Große des Lebens wahrzunehmen. Das Große kommt nicht etwa um die Ecke, es ist immer schon da, das Große, wir können es nur nicht sehen. Was uns den Blick trübt, sind die vom eigenen Ego verengten Vorstellungen. Mit 61 gilt deshalb besonders: Nicht wir kommen in die Jahre, es sind unsere zu kleinen Vorstellungen.
Das Weiträumige sehen, heißt vor allem, seinen Kopf in den Nacken legen, um die Breite und Tiefe des Himmels wahrzunehmen. Indem man die Augen für einen Augenblick geschlossen hält, gibt man sich die Zeit, sich neu zu orientieren. Man wird das Ganze gewahr, sodass sich die Erinnerungen an die Einzelheiten verändern. Man fühlt sich an eine Stelle gerückt, auf der wir den Überblick behalten. Der Zugewinn an Erkenntnis besteht darin, neue Vorstellungen zu entwickeln. Die neuen Vorstellungen bewirken eine Korrektur, die einer sinnlichen Entrümpelung gleichkommt. Dabei hilft uns möglicherweise der Umstand, dass einige schwierige Jahre hinter uns liegen. Bis man 61 geworden ist, weiß der Mensch, was Einsamkeit ist.
Hinter uns liegen einige Jahre, die uns einsam gemacht haben. Extrem aktive Menschen gehen beispielsweise mit 56 in eine extreme Einsamkeit. Sie sterben vorzugsweise mit 56. So wie beispielsweise der Extremsportler Felix Baumgartner. Er starb mit 56 beim Paragliding. Der Österreicher verlor offenbar aufgrund gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über seinen Gleitschirm. Das berichteten mehrere italienische Medien. Laut einem Bericht des italienischen Rundfunks Rai ist davon auszugehen, dass der 56-Jährige zum Zeitpunkt des Aufpralls bereits tot war.
Weniger extrem aktive Menschen überleben die physische Einsamkeitsspitze mit 56. Sie haben stattdessen damit zu tun, sich menschenleer zu fühlen. Einsam zu sein, bedeutet, sich unbewohnt zu fühlen, von sich und von anderen selbst verlassen zu sein. Es ist das Gefühl, allein auf der Welt zu sein, wie es so in keinem anderen Lebensalter auftritt. Zum ersten Mal hatten wir ein vergleichbares Erlebnis mit 9 Jahren. Mit 9 glaubten wir beispielsweise, in der falschen Familie zu sein. Wir fürchteten uns vor Gespenstern. Wir fürchteten uns vor finsteren Gestalten. Vor allem aber: Die uns nächsten Menschen kamen uns fremd vor. Das zweite Mal überfiel uns die Einsamkeit mit 18 oder 19 Jahren. Es war eine Einsamkeit, die von außen auf uns einwirkte. Unsere Umgebung machte uns einsam, beispielsweise das eigene Land. Dieses Gefühl ist beängstigend und sorgt dafür, dass mit 19 Jahren viele ihr Land verlassen, um anderswo auf der Erde glücklich zu werden. Von diesem Rückzug in ein anderes Land, von dieser Land-Einsamkeit erholen sich die meisten aber innerhalb weniger Monate. Nur wenige bleiben im Ausland. Das Erlebnis der Entfremdung verkehrt sich bei den meisten ins Gegenteil. Nun lieben sie plötzlich ihr Land wie kein zweites. Sie lieben es s osehr, wie sie es zuvor gehasst haben. Sie lernen durch die Erfahrung, dass Einsamkeit eine Vorstufe für Gemeinschaft, für Kontakt und Teilhabe ist. Etwas Ähnliches geschieht mit 38. Da erleben wir einen sehr persönlichen Wechsel von einem Extrem (Vereinsamung, Vereinzelung) ins andere Extrem (Liebe, Gemeinschaft). Und nach der Einsamkeitsspitze mit 56 Jahren ist es mit 61 der Wechsel hin zu einer Art neuem Sinnesorganen, hin zu einem weiten Blick auf die Welt, der uns zu neuen Vorstellungen führt.
Wenn man mit 61 einen neuen Weg in puncto Gemeinschaft und „Kontakt zu anderen“ beschreitet, verkehrt sich die einsame Stimmung allmählich. Es ist ein langsamer Prozess der Öffnung, mit einem zunächst noch kleinen Tor der Entfaltung neuer Gefühle.
Dahingehend, 61 zu werden, unter die Leute zu gehen. Entweder verabschiedet man sich langsam aus einer alten Beziehung, oder aber man gibt der Liebe neuen Schwung. Man holt sich in dieser Phase des Kennenlernens den Schwung, neue Freundinnen und Freunde zu finden. Dabei sollten wir ein breites Spektrum an Möglichkeiten in Betracht ziehen, Beziehungen einzugehen. Man muss sich bei seinen Präferenzen im Klaren sein, welche Qualitäten man von einer Beziehung erwartet und danach handeln. Hierzu eignet sich die Zeit ab 61 in besonderer Weise. Es reicht von dem Schritt, sich einem neuen Kreis von Menschen anzuschließen, bis hin zu der engen Verbindung mit einem uns bis dahin fremden Menschen.
Als weiteres Motiv stellt sich uns mit 61 die Wahlverwandtschaft dar. Wahlverwandtschaften begegnen uns zwar das ganze Leben über, nicht jedoch mit der klaren Bewusstheit, die wir mit 61 auf diesem Gebiet entwickeln. Während wir früher es bei der Sympathie beließen, forschen wir nun nach den tieferen Gründen, warum uns der Mensch interessiert. Dabei kann es zu seltsamen Überraschungen kommen, mit denen man sich und andere konfrontiert..
Kürzlich las ich in der Zeitung die folgende Überschrift: „Rentner vererbt 30 Jahre jüngerer Studentin 400.000 Euro.“(FN 21.6.25 aus Focus Online FN) Der Bericht lautete in etwa wie folgt: „Ein Rentner aus Norditalien hinterließ sein Vermögen einer 30 Jahre jüngeren Studentin. Die Bank wurde misstrauisch und der Fall landete vor Gericht.“
Dass diese Meldung überhaupt den Weg in die Tagespresse gefunden hat, hängt wohl mit der Tatsache zusammen, dass eine solche beachtliche Summe zu verschenken, eine eher unübliche Verhaltensweise darstellt. Denn es entspricht keineswegs dem Wesen des normalen Menschen, einer nicht zur Familie zählenden, deutlich jüngeren Person eine Summe von 400.000 Euro zu überlassen. Dies hat mit den Interessen der Familienmitglieder im Verhältnis zu dem jeweiligen Erblasser aus der eigenen Familie zu tun. Allgemein wird erwartet, dass die engsten und nächsten Verwandten erben. Neben dieser Normalität bewegt sich der Geber aber im Rahmen einer Freiheit, die es dem Einzelnen erlaubt, sich einem – oberflächlich betrachtet – fremden Menschen zu offenbaren, sich ihm zu verbinden und ihm eine Summe oder Ähnliches zu vererben.
Der Begriff der Wahlverwandtschaft wurde unter anderem durch den Roman »Die Wahlverwandtschaften« von J. W. Goethe geprägt. Wahlverwandtschaft bezeichnet eine unwillkürliche wirksame Anziehungskraft zwischen zwei Menschen. Sie beruht auf einer zufällig stattfindenden Annäherung, die sich mit ungestümer Kraft Bahn brechen kann.
Im Fall des Rentners und der 30 Jahre jüngeren Studentin initiierte die Bank, die einige Transaktionen als verdächtig ansah, eine Untersuchung. Die Studentin musste sich daraufhin vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen vollzogener und versuchter Täuschung. Der ältere Mann habe den Traum einer sentimentalen Beziehung zu der jungen Frau gehegt.
Die Studentin erklärte, dass zwischen ihnen „nie eine romantische Beziehung“ bestand. „Wir haben uns kennengelernt, aber nie über eine echte Beziehung gesprochen. Sagen wir, ich habe ihn wie einen ‚Onkel‘ betrachtet. Er wurde ein Freund der Familie, ja, aber unsere Bekanntschaft ist nie darüber hinausgegangen“, wird sie von „Südtirolnews“ zitiert. Es sei vielmehr ein Akt der Dankbarkeit, weil sie sich als einzige um den Rentner gekümmert habe. Die Gutachter der beiden Parteien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. So beschrieb der Gutachter der Staatsanwaltschaft den Bauern als leicht beeinflussbar. Der Gegengutachter der Verteidigung bescheinigte dem Bauern hingegen nur ein geringes intellektuelles Defizit.
Das Gesetz der Wahlverwandtschaft regelt das Zusammenwirken von Sympathie und Antipathie, den beiden Grundkräften der Astral- oder Seelenwelt. Ein physischer Abglanz dieser Gesetzlichkeit zeigt sich in der chemischen Affinität der Stoffe. Das Geheimnis der Alchimie ist eines von sieben Lebensgeheimnissen. Dieses Gesetz des Zusammenwirkens der sich gegenseitig anziehenden Stoffe und abstoßenden Stoffe kann man beispielsweise durch die Werke von Paracelsus und Jakob Böhme begreifen. Es ist zugleich das Geheimnis der Wahlverwandtschaft, durch das die beiden Grundkräfte der astralischen Welt – Sympathie und Antipathie – ins richtige Gleichgewicht gebracht werden. Das Gesetz der Wahlverwandtschaft zeigt sich, wenn Menschen ohne sichtbaren Grund Sympathie füreinander entwickeln. Man findet dieses Gesetz auch in der Tierwelt und unter Pflanzen. Selbst Mineralien haben in ihrer Welt unterschiedliche Zuneigungen. Der Astralleib ist der grundlegende Träger dieses Gesetzes beim Menschen. In ihm finden sich Leidenschaften, Instinkte, Triebe und Begierden, aber auch Gedanken und Vorstellungen. In den Vorstellungen der Seele bildet sich alles ab, was man seelische Erlebnisse nennt, sowohl die niedersten Triebe bis hinauf zu den höchsten sittlichen Idealen.
Mit 61 werden erleben wir eine neue Alchimie unserer Gefühle und Vorstellungen. Im Allgemeinen lösen wir uns zeitgleich aus alten beruflichen Zusammenhängen. Wir sind in diesem Alter vertraut mit den Fragen der Lust und Unlust, wir sind bekannt mit den Feinheiten von Sympathie und Antipathie und neigen folglich dazu, uns in größere Zusammenhänge zu verabschieden. Großzügigkeit verhindert, dass wir uns im Kleinklein früherer Jahre verheddern. Durch unseren gereiften Astralleib werden Empfindungen verspürt, die uns die Freiheit lassen, sie ernst zu nehmen oder sie geschehen zu lassen.
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