Lebensjahrbeschreibung
Mit dem 21. Lebensjahr liegt die Zeit hinter uns, in der wir uns innerlich über das Leibliche orientiert haben. Nun richten wir unser Leben im Seelischen ein. Damit beginnt für uns alle ein neues Entwicklungskapitel, das vier Jahre später, mit 25, allmählich feste Formen annehmen will. Wir sind jetzt soweit, unsere Seele schwach zu erkennen und sinnvoll zu organisieren. Mit Seele ist dasjenige gemeint, was die Dinge der Welt mit unserem eigenen Dasein verbindet.
Wenn wir etwas Trauriges erleben, wird unsere Seele diese Trauer widerspiegeln. Denn in der Seele offenbaren sich uns die Dinge der Welt. Dies geschieht dadurch, dass wir an dem, was wir sehen, hören, schmecken usw. einen Gefallen finden oder aber eine Abneigung entwickeln. Der Seelenbildung überaus förderlich ist es, wenn wir Freude an etwas haben. Aber auch Schmerzhaftes formt die Seele. Freude und Schmerz – beides sollte sich die Waage halten. Das gibt uns in späteren Jahren die Chance, für das Leben dankbar zu sein: dankbar sein für die guten Erfahrungen und für die weniger guten. Jetzt, mit 25 Jahren, geht es darum, die eigene Seele zu enthüllen.
Das Leibliche erfassen
Um dieses Ziel “Seele” zu erreichen, solltest du mit 25 erst einmal deinen eigenen Körper wahrnehmen. Wir brauchen eine Vorstellung vom Leiblichen, indem wir unsere Beine, den Brustkorb, den Kopf, die Hände, kurzum, alle Gliedmaßen und Körperteile erfassen. Sinnliches Erfassen ist kein oberflächliches Geschehen, sondern ein tiefes Verständnis dafür: In deinem Leiblichen spricht sich etwas aus, das ein wesentlicher Teil von dir ist. Unser Körper ist etwas, das wir niemals geringschätzen dürfen, sondern wertschätzen sollten. Mit dieser Wertschätzung sollten wir auch unsere gesamte Erscheinung in Augenschein nehmen. Wir sollten registrieren, wie wir physisch aufgestellt sind. Entscheidend ist dabei der Gedanke, dass wir mit diesem, unserem Körper mit der Welt verbunden sind. Und mit dem Geist, den wir in uns tragen, sind wir mit dem geistigen Kosmos verbunden. Es braucht lediglich das Hinschauen und den Blick dafür. Irgendwelche störenden Gedanken dürfen wir in dieser Situation konsequent ausblenden. Dadurch nämlich lernen wir uns besser kennen.
Allem an uns Aufmerksamkeit schenken
Dies geschieht in vielfältiger Form. Sogar die eigenen Fingerkuppen verbinden uns mit unserem eigenen Dasein. Dasselbe funktioniert mit der Form unserer Hände, mit der Form der Arme, der Schultern, der Ellbogen und so weiter. Einfach alles an uns sollte es uns wert sein, dass wir ihm Aufmerksamkeit schenken. Das formt die Seele. Diesen Vorteil solltest du beachten, wenn du die Übung machst, dich selbst wahrzunehmen. Auch wenn du normalerweise deinen Körper nicht sonderlich beachtest, denke daran, sein Anblick im Modus der Wertschätzung formt deine Seele.
Den anderen wertschätzend wahrnehmen
Das zweite ist: dieser Anschauungsunterricht, den wir mit uns selbst veranstalten, sollte eine Erweiterung erfahren. Die Erweiterung gilt der Weltbetrachtung um uns herum. Die Chance dazu haben wir, indem wir den uns nächsten Menschen ebenfalls wertschätzend betrachten. Das Bild, das dieser Mensch abgibt, verbindet uns mit unserem eigenen Dasein. Durch den Blick auf den anderen bereichern wir uns selbst. Dabei nehmen wir nicht nur unsere Augen zu Hilfe, sondern auch unsere anderen Sinne. Gehör, Geruch, Geschmack, Berührung, unseren Sinn für Sprache, den Sinn für Gedanken und für Persönlichkeit – kurzum, wir beobachten den anderen in jeder Hinsicht und nehmen ihn sprichwörtlich wahr. Wir nehmen den anderen als Wahrheit in uns auf. Das wird ihn mit unserem eigenen Dasein verbinden. Dabei formt sich unsere Seele.
Eine Reise der Eindrücke und Wahrnehmungen
Und wenn wir mit den Äußerlichkeiten des anderen einigermaßen an ein Ende gekommen sind, dann suchen wir uns einen neuen Menschen und machen mit ihm dieselbe Reise, ihn uns visuell und anderweitig sinnlich einzuverleiben. Eine solche Reise der Eindrücke und Wahrnehmungen fügt ihn zusammen mit unserem Dasein. Falls wir einen Menschen ins Herz geschlossen haben, wird uns das noch besser gelingen als mit denen, die uns nicht sonderlich in ihren Bann ziehen. Geliebte Menschen betrachten wir ohnehin als einen Teil von uns selbst. Auf diese Weise ist er in unseren Alltag stärker eingebunden. Und wir sind in diesem Fall stärker eingeflochten in seinen Alltag. Das macht seine Lebensäußerungen so wichtig für uns. Wie spricht er oder sie? Wie denkt er oder sie? Welches Temperament hat er oder sie? Was macht diesen Menschen so sympathisch für mich? Warum liebe ich ihn? Wer liebt, dem beantworten sich alle Fragen von selbst. Bei allen, die wir nur so gerne haben, müssen wir sinnestechnisch kleine Brötchen backen. Aber auch da geht es darum, sie mit unserem Dasein zu verbinden.
Die Seele füttern mit neuen Menschen
Einfach ausgedrückt, geht es mit 25 darum, möglichst viele neue Menschen kennenzulernen. Das erweitert unseren Blickwinkel auf die Welt. Das füttert unsere Seele und macht sie zu einem wichtigen Faktor in unserem Leben. Scheuen wir uns daher nicht, den Lehrmeister, den Professor oder einen anderen Lehrer in unser Bewusstsein zu nehmen, so dass wir das Gefühl haben, ihn gut zu kennen, den Abstand zu ihm zu reduzieren.
Denn unsere Seele macht uns fähig, die Welt zu mögen und zu respektieren. Dazu gehört, es sich zur Aufgabe zu machen, möglichst viele Eindrücke über andere Menschen in sich aufzunehmen. Man muss das Gefühl haben, noch mehr Menschen kennenlernen zu wollen. Mit 25 ist man neugierig auf die Gefühle im anderen. Wie fühlt er? Man ist neugierig darauf, welche Zukunftsperspektiven er oder sie hat. Dieses Kennenlernen verschiedener Menschen ist ein Training, das deiner Seele hilft, groß und stark zu werden.
Der Geist macht die Seele groß und stark
Und noch etwas anderes macht die 25-jährige Seele groß und stark: der Geist. Den Geist kannst du in dir selbst fühlen oder an einem anderen wahrnehmen. Der Geist ist eine Art höheres Denken. Der Weg dahin geht über die Seele. Mit der Seele fühlen wir. Da geht es um Lust und Unlust, um Sympathie oder Antipathie. In solchen Fällen hast du es nicht mit dem Geist zu tun, nicht mit einer höheren Stufe der Wirklichkeit, sondern mit einer niedrigen Stufe. Auf dieser niedrigen Stufe geht es stets um Vorteile, Privilegien, Nutzeffekte. Diese Gefühle werden wir los, indem wir mit dem Denken die Seele anleiten. Unser Denken müssen wir nach und nach zum Führer unserer Seele machen.
Wenn das Denken der Führer deiner Seele geworden ist, siehst du die Dinge ohne den Filter der Gefühle. Indem du dich nicht von Interessen und egoistischen Gefühlen leiten lässt, sorgst du dafür, dass deine Seele an Statur wachsen kann. Du wirst dich dabei frei fühlen, so frei, dass du den Geist in die fühlst. Durch den Geist bist du frei von Interessen. So fühlt sich der Geist an.
Sobald du wieder etwas erhoffst, etwas befürchtest, oder aber, wenn du denkst, dir selbst etwas abverlangen zu müssen, dann fällst du wieder zurück auf die nichtgeistige-Ebene.
Das Denken verbindet uns mit der Welt
Wir sagten anfangs, dass die Seele die Dinge der Welt mit unserem eigenen Dasein verbindet. Das gilt auch für das Denken selbst. Die Beobachtung unseres Denkens erfolgt durch die Seele. Das macht das eigene Denken zu einem Bestandteil der Welt. Das Denken bringt uns selbst mit der Welt in Beziehung. Das haben wir mit 25 zu lernen, gleichgültig wie wir uns selbst einschätzen. Jeder Gedanke zählt.
Damit stärken wir die Seele, dass sie fähig wird, das Gleichgewicht zu wahren zwischen unseren leiblichen und geistigen Handlungen. Kommt es hier zu einem Ungleichgewicht, hat die Seele zur Aufgabe, zwischen dem Leiblichen und Geistigen zu vermitteln. Denn die Seele lebt genau zwischen dem Leiblichen und dem Geist. Der Geist lebt über ihr. Der Leib lebt unter ihr. Die Seele vermittelt zwischen den beiden.
Eine starke Seele braucht unser Vertrauen
Die Reise zu einem geliebten Menschen wird verzögert. Sie wird nicht verhindert, aber verzögert. In diesem Fall sollten wir mit 24 Jahren in der Lage sein, diese Verschiebung auszuhalten. Besonders dann, wenn einige Tage später die Möglichkeit besteht, den geliebten Menschen zu sehen. Die Kraft, etwas durchzustehen, entspringt einer gut geformten Seele. Die vom Denken geleitete Seele gibt den Rahmen vor, in dem sich Lust und Unlust bewegen können. Sie kann als Schiedsrichter fungieren und als Schlichter in einem Streit segensreich wirken.
Das 25. Lebensjahr bietet zu genüge Gelegenheiten, mit der Seele auf diesem und jenem Gebiet zu experimentieren. Sei es die Liebe, das Studium oder der Beruf, sei es das Zusammenleben in der Familie, im Sportverein oder im Freundeskreis: Die Seele ist das Organ, das uns mit der Welt, die uns umgibt, verbindet. Die Seele steht also in der Mitte zwischen dem Äußeren und unserem Inneren, sie besetzt, wie schon gesagt, den Platz zwischen Gefallen und Nicht-Gefallen, zwischen Lust und Unlust. Und sie sorgt für einen Ausgleich zwischen unseren leiblichen und unseren geistigen Bedürfnissen. Die Seele braucht unser Vertrauen, um zwischen all den möglichen Einflusskräften vermitteln zu können.
Die Seele als Organ der Entfaltung
Deiner Seele gebe die Freiheit, sich zu entfalten. Bevor du der Seele aber diese Freiheit gibst, gebe ihr einen Ort in dir. Einen Wohnort. Sage deinem Herzen still, dass du es als imaginatives Organ bewunderst und respektierst. Imaginiere das Herz als das „Herzensorgan“ in deiner Körpermitte. Denke daran, die Seele ist zwar mit deinem Herzen verbunden, sie ist aber auch mit deinem Atem verbunden. Erlausche deinen Atem und deinen Herzschlag als ein gemeinsames Gefühlsorgan. Eine solche Übung ist wie ein Spiel, es ist aber ein Spiel, das wirkt.
Eine andere Übung ist, dass du den Gedanken eines berühmten Philosophen daraufhin untersuchst, ob du diesem Gedanken zustimmen kannst. In diesem Fall machst du ihn zu deinem eigenen Gedanken. Daraus lernst du, dass Gedanken ein allgemeines Gut sind. Sie sind für jeden da. Aber nicht jeder Gedanke wird von jedem geteilt. Jeder hat eine exklusive Auswahl an Gedanken.
Deine Seele wird erst ausgewachsen sein, wenn du älter geworden bist. Das hat mit 25 keine Eile. Nun hast du Gelegenheit, dich langsam daran zu gewöhnen, dass deine Seele für dich empfindet. Sie ist insofern ein Organ der Entfaltung in dir. Es wird Ereignisse geben, welche dir die Zeit einräumen, deine Empfindungen zu beobachten. Beobachten lassen sich die Empfindungen der anderen und deine eigenen Empfindungen. Diejenigen Empfindungen sind am schwierigsten zu beobachten, die kein Gefallen und kein Missfallen ausdrücken. Bereite deine Seele auf diese Situation vor, indem du sie niemals zwingst, sich für die eine oder die andere Seite zu entscheiden. Auch deiner Seele kannst du Langmut beibringen. So wie du im Geist eine gewisse Ausdauer brauchst, so wie du im leiblichen eine Gelassenheit benötigst, so hat es auch deine Seele ein Lob verdient, wenn sie es schafft, sich zurückzuhalten.
Dass du deine Seele gebildet hast, merkst du daran, dass sie wie ein zweiter Mensch in dir erscheint. Sie hat eine eigene Meinung. Sie hat eine eigene Haltung. Sie ist in gewisser Weise dein innerer Mensch. So wie du selbst dein äußerer Mensch bist, bist mit dem, was du leiblich und geistig darstellst, dein innerer Mensch. Denn mit deinem Körper stehst in der äußeren Welt. Und mit deinen Gedanken stehst du mit allen in Verbindung, welche deine Gedanken teilen. Aber mit deiner Seele bist du mit dir selbst verbunden.
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